Rundwanderung 7

Rundwanderung 07:
Auf spannenden Grenzpfaden zu alten Siedlungsplätzen auf der Alb
-von der Lauchertquelle in Willmandingen nach Erpfingen, zur Ruine Hohenerpfingen, zur Sommerkirchhöhle und auf den Himmelberg-
Länge 14,5 km, Steigungen 340 m, mittel

Unsere Wanderung beginnen wir in Willmandingen in der Nähe der Lauchertquelle, die sich im südlichen Bereich des Ortes befindet. Von der Quelle wird der größte Teil des Wassers in Brunnenstuben gefasst, sodass nur noch ein kleines Rinnsal oberflächlich in einen Graben läuft. In trockenen Sommermonaten versiegt die Quelle. Trotzdem strahlt die Umgebung durch die alten Bäume und die felsigen Abhänge eine eigenartige Atmosphäre aus. Wir verlassen Willmandingen in Richtung Südosten auf dem geteerten Sträßchen/Radweg in Richtung Erpfingen. Nach einer Steigung erreichen wir die Hochfläche. Wir gehen den Feldweg gegenüber einer neu gepflanzten Linde nach rechts, den Windrädern auf dem Himmelberg entgegen. Bei einer Kreuzung verlassen wir den nun geschotterten Weg nach links und gehen einen Grasweg leicht aufwärts bei einer Schlehenhecke. Unmittelbar darauf biegt unser Grasweg nach rechts ins Tal ab. Wir bleiben aber auf der Höhe und gehen links den nun schmalen Pfad relativ eben weiter. Bald erkennen wir an einer Hecke einen grauweißen Grenzstein. Die Grenze zwischen dem Kreis Reutlingen und dem Zollernalbkreis haben wir jetzt erreicht und der schmale Pfad, der in letzter Zeit wohl hauptsächlich von Reitern benutzt wird, führt weiter nach Südosten. Hier tummeln sich seltene Schmetterlingsarten und bei jeder frei stehenden Hecke können wir einen Grenzstein entdecken. Die mit vielen Kalksteinen übersäten Felder sind karg. Unser Blick schweift nach Westen und Norden. Vom Himmelberg herüber verläuft die Grenze und im Nordwesten erkennen wir den Farrenberg mit seiner unbewaldeten Hochfläche. Unser Pfad wird etwas breiter, knickt leicht nach links und hält auf einen Aussiedlerhof zu. Zwei Höfe (links) liegen auf Reutlinger Gebiet, während der Hof rechts von uns zum Zollernalbkreis gehört. Die Grenzsteine unterscheiden zwischen Württemberg (Reutlingen) und Preussen (Zollernalbkreis). Bald folgen wir wieder unserem Teersträßchen nach rechts, das wir kurz nach Willmandingen verlassen haben und gehen weiter an der Grenze entlang. Nach dem Hof sind auf der linken Seite alte Linden- und Eichenbaumgruppen zu sehen. Entlang dieser großen Bäume biegt die Grenze nach links und verläuft dann für kurze Zeit am Waldrand (Gewann „Holderle“) Unser Sträßchen kreuzt sich hier mit einem von Melchingen kommenden Weg und wir gehen nach links auf das kleine Wäldchen zu. Für kurze Zeit verläuft die Grenze auf, später wenige Meter rechts neben unserem Weg im Wald. Die Grenzsteine(von 1890n.Chr.) im Wald stehen in einem gut zu erkennenden Graben und wir folgen noch kurze Zeit der Markung weglos. Leider müssen wir nach etwa 100 m wieder auf unser Sträßchen zurück, denn die Grenze knickt nach Süden ab. So mancher Zeitgenosse hat das „Niemandsland“ als Schuttplatz benutzt, eine Unsitte, die wir sehr bedauern. Bald verlassen wir den Wald und der Radweg schwenkt nach Norden ab. Wir gehen unseren Weg aber geradeaus weiter. In dieser Gegend kreuzten sich im Mittelalter und auch bereits in vorchristlicher Zeit wichtige Handelswege. So wie in diesem Fall sind heutige Grenzen oft ein Überbleibsel alter Wege.

Unser Teersträßchen verlassen wir bei der nächsten Gabelung und marschieren auf geschottertem Weg nach rechts. Im Süden erkennen wir den Campingplatz von Sonnenbühl-Erpfingen.

Bald erreichen wir wieder eine Kreuzung und folgen dem mit gelber Raute bezeichneten Wanderweg nach rechts ins Tal hinunter. Kurz vor Erpfingen können wir auf einer Sitzbank rasten und haben einen schönen Blick auf den Ort, der vor uns im Tal liegt. In der Ortsmitte laden aber auch mehrere Gaststätten zur Einkehr ein. Wir folgen nun dem Wanderzeichen gelbes Dreieck zur Ruine Hohenerpfingen. Steil wandern wir bergauf, um auf halber Höhe auf einen gut gepflegten Wiesenpfad nach rechts abzubiegen. Wieder haben wir einen schönen Blick auf Erpfingen und leicht ansteigend – bald im schattigen Wald rechts haltend – erreichen wir die Ruine. Durch den Burggraben gelangen wir zum noch erhaltenen Turm, „Schnattre“ genannt.

In Serpentinen wandern wir auf einem Pfad abwärts. Unten befindet sich ein Parkplatz. Wir gehen über die L 385 und über die Erpfbrücke nach rechts. Ein neu gestalteter „Kurgarten“ mit Kneippanlage und Heilkräutergarten lädt zu einer Erfrischungspause ein. Vor Erpfingen steigen wir den steilen Teerweg nach links hinauf zum „Feriendorf Sonnenmatte“. Wir gehen mitten durch die Anlage zwischen den Ferienhäusern immer weiter den Berg hinauf. Links des Hauses „Sidney“ wandern wir durch einen großen Spielplatz. Kurz darauf führt uns ein Teersträßchen rechts aus dem Feriendorf hinaus. Nach einer Schranke wenden wir uns für 50m nach rechts hinunter und in der Kurve biegen wir nach links in einen Schotterweg ein, der von Buchen beschattet am Waldrand ohne Wegzeichen entlang führt. Links hinter uns sehen wir die Jugendherberge. Der Weg trifft bald - am Ende der Lichtung – auf die quer zum Weg verlaufende Kreisgrenze. Einen Grenzstein finden wir rechts zwischen dem Eintritt in den Wald und dem Weg, auf den wir nach wenigen Metern stoßen. Vom Reutlinger Gebiet kommend, sind wir nun also wieder auf einem Weg im Zollernalbkreis, dem wir nach rechts folgen. Nur wenige Meter von unserem Schotterweg entfernt verläuft in einem kleinen, aber teilweise nicht mehr zu begehenden Graben die Grenze. Manchmal können wir in einer Schneise die rechts stehenden Grenzsteine erkennen. Durch schattigen Buchenwald wandern wir weiter. Kurz vor Ende des Waldes führt nach rechts ein Pfad aufwärts. Wir kommen nach etwa 50m Anstieg hinauf zur „Sommerkirchhöhle“. Durch Grabungen wurde nachgewiesen, dass diese Höhle bereits in der Steinzeit von Jägern aufgesucht wurde. Die Grotte bietet einer größeren Menschengruppe bequem Platz. Zurück auf unserem Weg erreichen wir den Waldrand und gehen im Hirschental den nun geteerten Radweg bergauf und erreichen einen sehr schönen großen Spiel- und Grillplatz mit Hütte. Hier auf dem Hügel erkennen wir wieder die Windräder des Himmelberges und gehen geradewegs auf sie zu wieder in den Wald hinein. Wir folgen nicht dem gelben Dreieck nach links, sondern bleiben zunächst auf dem Teersträßchen. Wir besuchen in der Senke eine weitere Quelle der Lauchert, diese führt ganzjährig Wasser.

Mit schönem Blick nach Salmendingen wandern wir jetzt nach links, hinab nach Melchingen.

Noch vor den ersten Häusern biegt nach rechts ein Weg ab, der mit einer gelben Gabel bezeichnet ist. Wir wandern halb um den Pfaffenberg herum, die Aussicht nach Westen genießend, das befestigte Sträßchen aufwärts zu einer Grillstelle. Hier oben kreuzten sich  einst ebenfalls wichtige Wege. Nun nehmen wir den Weg nach Norden und wandern auf die drei Windräder zu. Der Himmelberg ist am Wochenende mit vielen Menschen bevölkert, die ihre Modellflugzeuge fliegen lassen. Nach Westen und Norden haben wir eine weite Sicht bis zum Schwarzwald. Im Vordergrund sticht jedoch der Farrenberg hervor. Der Himmelberg wird von der Landkreisgrenze durchschnitten. Die Windräder gehören zum Zollernalbkreis. Ein Grenzstein steht an der Nordwestlichen Ecke und entlang des Weges nach Osten können wir noch weitere Grenzsteine entdecken. Wir gehen aber dem Wanderzeichen gelbe Gabel folgend nach Norden den Berg hinab. Den zweiten Querweg, der an einem Reiterhof vorbeiführt, nehmen wir nach rechts und gelangen zu unserem Ausgangspunkt nach Willmandingen.

Die reine Wanderzeit beträgt etwa 4 ½  Stunden. Sehenswürdigkeiten: Zwei Lauchertquellen,
Burgruine Hohenerpfingen, Sommerkirchhöhle, die Windräder und die Aussicht auf dem Himmelberg. Einkehrmöglichkeiten in Erpfingen, Melchingen und Willmandingen. Mehrere Grillstellen laden ebenfalls zur Rast ein.

Dorothea Ruoff
Oktober 2010

 

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