Rundwanderung 02: Durch den Hechinger Stadtwald - vom Butzental nach Beuren – Länge 11 km, Steigungen 300 m, mittel, ÖPNV Bahnhof Bodelshausen
Wir parken am Wanderparkplatz beim Modellflugzeuggelände Nasswasen, den man von Hechingen oder Bodelshausen her erreicht. Mit schönem Blick auf Hechingen und den Hohenzollern starten wir die Tour in Richtung Westen, einem befestigten Weg in Richtung B27 folgend. Nach kurzer Zeit biegen wir nach Süden und marschieren auf einem Radweg etwa einen Kilometer eben am Waldrand entlang mit Aussicht nach Süden und Westen. Nun zweigt ein Weg, mit blauem Dreieck markiert, nach links in den Wald hinein. Der Waldweg ist anfangs angenehm zu gehen, nur leicht ansteigend, doch nach etwa 500 Metern klettern wir einen Pfad in Serpentinen steil bergan. Der Untergrund ist feucht und rutschig und wir kommen nur langsam den Greutberg hinauf. Bald wird die Strecke flacher, aber auf dem glitschigen, von Wildschweinen durchwühlten Weg, suchen unsere Füße Halt. Selbst auf der höchsten Stelle ist der Boden sehr nass, geradezu paradiesische Zustände für die Schweine. Der mit Gras bewachsene Pfad biegt nach rechts in einen breiten Schotterweg und der Wald wird lichter. Hier haben die Stürme vor einigen Jahren viel Schaden angerichtet und jetzt kommt im Dickicht wieder der neue Wald hervor. Viele Pflanzen, die sonst im dichten Wald nicht gedeihen können, treffen wir hier an, so wie z. Beispiel den violetten Fingerhut. Waldarbeiter fällen in der Nähe Bäume, aber Wanderern begegnen wir nicht. Bei einer Kreuzung steht etwas abseits eine ältere Hütte. An ihrem Giebel haben sich Hornissen oder Wespen ein Nest gebaut, deshalb entfernen wir uns zügig. An der nächsten Wegspinne biegt das blaue Dreieck in einen sehr matschigen und schlecht begehbaren Weg ein. Eine Tafel schlägt den Umweg über einen ins Tal führenden, aber gut begehbaren Weg vor. Diesem folgen wir. Bei einer Haarnadelkurve geht`s scharf nach rechts hinauf (Junghauweg Nr. 7). Nach einem längeren Anstieg durch Mischwald, erreichen wir das Zeichen blaues Dreieck wieder und gleich darauf den Parkplatz Kreuzwasen. Aus dem Wald tretend können wir entscheiden, ob wir nach der anstrengenden ersten Hälfte der Wanderung nach rechts wenige hundert Meter nach Beuren wandern und dort in einer der guten Gaststätten einkehren möchten, oder gleich nach links das Sträßchen nach Belsen ein Stück hinabwandern wollen. Bei einer großen Linde mit Bank zweigt nach rechts ein Feldweg ab. Diesen gehen wir etwa hundert Meter und können von hier aus im Süd- Osten Beuren, im Nordosten den Dreifüstenstein und im Nordwesten den Rammert und den Schwarzwald erkennen. Wir kehren das kurze Stück wieder zurück und bald biegt der Wanderweg – wieder mit blauem Dreieck gekennzeichnet - in Richtung Bodelshausen nach links in den Wald hinein. Auf gut ausgebautem Schotterweg wandern wir immer abwärts und bald etwas gelangweilt vom eintönigen Weg, sind wir froh, als dieser endlich grasbewachsen und steiler vom Tiroler Kopf hinab ins Tal führt. Viele kleinere Grenzsteine säumen den Weg. Der Pfad wird auch hier ziemlich schlüpfrig und von Fahrrädern ist der Boden mit vielen Furchen durchsetzt und nicht einfach begehbar. Ein paar schöne, größere Grenzsteine sind im unteren Bereich zu finden. Von links unten schlängelt sich der Tannbach heran und rechts neben der Brücke steht ein besonders großer Grenzstein zwischen den ehemaligen Königshäusern Preußen und Württemberg. Hier führt nach wenigen Schritten ein nicht bezeichneter stark verwachsener Grasweg nach links. Diesen gehen wir hinauf. Wieder ist der Untergrund sehr nass und bei jedem Schritt müssen wir achtsam sein. Äste und Zweige liegen auf dem Boden. In einigen Drecklachen finden sich wieder Spuren von Wildschweinen. Ein Fuchs rennt über den Weg. Er beachtet uns nicht. Nach etwa 400m befindet sich Wald nur noch auf der linken Seite, aber rechts hat es so viele Hecken und Sträucher, dass wir wie durch einen Hohlweg schreiten. Der Untergrund bleibt feucht und immer weiter geradeaus führt uns der Wiesenweg in Richtung grasender Kühe zum Gehöft im Butzenwasen. Wenn wir nicht im Wald noch fehl gehen möchten, bleiben wir auf diesem Weg, der am Hof vorbei, lange am Waldrand bleibend, zur B 27 in einem Bogen hinzieht. Parallel zur Bundesstraße gehen wir etwa 100 m auf dem Feldweg und sehen dann links den Flugplatz und den Parkplatz Nasswasen mit Hütte, wo unser Auto steht.
Die Wanderzeit beträgt etwa drei Stunden. Es sind zweimal 150 Höhenmeter zu überwinden auf zum Teil schlecht begehbaren Wegen. Besondere Sehenswürdigkeiten: schöne Aussicht bei Beuren, etwas abseits: Naturschutzgebiet Beurener Heide. Die meiste Zeit verläuft die Wanderung im Wald und ist daher auch an heißen Tagen zu empfehlen. Die beiden Gaststätten in Beuren „Jockele“(Ruhetag Montag und Dienstag) und „Dreifürstenstein“(Kein Ruhetag) laden zur Einkehr ein. Wem die Wanderung zu kurz ist, kann das Naturschutzgebiet „Beurener Heide“ am Fuß des Dreifürstensteins mit Grill- und Spielplatz besuchen und die Wanderung so um etwa eine Stunde verlängern. Bei Anreise mit der Bahn von Bodelshausen dem blauen Dreieck in Richtung Beuren folgen und in die Wanderung am Tannbach (großer Grenzstein) wie oben beschrieben nach rechts in Richtung P Nasswasen einsteigen. Die Tour verlängert sich dadurch um etwas mehr als eine Stunde.
Dorothea Ruoff Oktober 2010
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